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Wasserstraßenkreuz Magdeburg: Trogbrücke Magdeburg
Die Trogbrücke Magdeburg / Hohenwarthe ist mit einer Länge von 918m die weltweit längste Kanalbrücke und Europas größte Stahlkonstruktion. Das Kernstück des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg führt den Mittellandkanal bei Elbe-Kilometer 339,11 über die Elbe.
Zum Anschluss des Elbe-Havel-Kanals mit dem Mittellandkanal, auf dem seit 1938 die Schiffe bis zum Schiffshebewerk Rothensee fahren konnten, wurde ab 1938 die Trogbrücke Magdeburg gebaut. Die Brücke wurde mit einer Trogbreite von 29,7m und einer Wassertiefe von 2,75m geplant. Die eigentliche Strombrücke über der Elbe sollte eine dreijochige 280m lange Stahlkonstruktion mit einer Stützweite von 106m im mittleren Joch werden. Die Vorlandbrücke über das Überflutungsgebiet war eine Stahlbetonkonstruktion aus zwanzig Brückenbögen mit einer Stützweite von 34m. Da 1942 die gesamte Industrie auf kriegswichtige Produktion umgestellt wurde, waren keine Ressourcen mehr für zivile Projekte wie das Wasserstraßenkreuz Magdeburg vorhanden. Die Bauarbeiten wurden eingestellt. Die Widerlager der Elbbrücke, die Pfeilergründungen und vier Bögen der Vorlandbrücke standen nun bis 1996 als Bauruine in der Elbe, bzw. auf den Elbwiesen.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde im Jahre 1993 im Bundestag der Verkehrswegeplan mit dem "Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 - Wasserstraßenkreuz Magdeburg und Ertüchtigung des Mittellandkanals" - beschlossen. 1996 wurden die Bauruinen aus den 1940er Jahren gesprengt und abgetragen. Nach 5 Jahren Bauzeit wurde die Trogbrücke Magdeburg am 10. Oktober 2003 eingeweiht.
Als Mindestdurchfahrtsbreite unter der Brücke / auf der Elbe wurden 90m und als Mindestdurchfahrtshöhe beim höchsten schiffbaren Wasserstand 6,5m festgelegt. Die Trogbrücke hat eine Wassertiefe von 4,25 m (mögliche Abladetiefe 2,80m) und eine nutzbare Trogbreite von 32m. Auf der Brücke gilt Einbahnverkehr.
Die Strombrücke, eine stählerne Balkenbrücke, hat als Bauwerkssystem in Längsrichtung einen Dreifelddurchlaufträger mit einer Gesamtstützweite von 227,4m. In den beiden Randfeldern beträgt die Spannweite 57,1m und im mittleren Feld 106,2m. Die beidseitigen außenliegenden Längsträger haben eine Konstruktionshöhe von 8,15m und sind als 4,0m breite Hohlkästen, auf der äußeren Seite als Ständerfachwerk mit zur Mitte hin fallenden Streben und auf der inneren Seite (Trogwand) als Vollwandkonstruktion, ausgebildet. Die Längsträger sind durch 1,9m hohe Querträger, welche im Abstand von 3,54m im Hauptfeld angeordnet sind und den Trogboden abtragen, miteinander verbunden.
Der Stahlüberbau wurde in Einzelteilen mit einem maximalen Gewicht von 150t per LKW angeliefert. Die endgültige Verschweißung erfolgte am östlichen Widerlager auf einer 85m langen Verschubbahn. Zur Montage der Brücke wurde das Taktschiebeverfahren angewendet. Dabei erfolgte der Verschub über die Strommitte mit Hilfe eines Pontons.
Die 690,65m lange Vorlandbrücke ist durch eine Dehnungsfuge über dem Pfeiler von der Strombrücke getrennt. Die 16-feldrige stählerne Balkenbrücke hat als Bauwerkssystem in Längsrichtung den Durchlaufträger mit Regelstützweiten von 42,85m. In Querrichtung ist ein Trogquerschnitt vorhanden. Die beidseitigen außenliegenden Längsträger haben eine Konstruktionshöhe von 8,15m und sind als Vollwandkonstruktion, im oberen Bereich kastenförmig, ausgebildet. Die Längsträger sind durch neun 2,3m hohe Querrahmen miteinander verbunden. Aufgrund der kurzen Stützweiten wird die Wasserlast auf dem Trogboden vor allem durch sieben 1,9m hohe Längsträger abgetragen.
Der Stahlüberbau wurde in Einzelteilen in Längen entsprechend der Regelstützweite von 42,85 m meist per Schiff angeliefert. Ein Raupenkran hat die einzelnen Bauteile eingehoben und danach wurden diese untereinander verschweißt. An Konstruktionsstahl wurden 12.400 t verbaut.
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